Anfang 2018 wurde eine unserer sehr erfahrenen Schülerinnen Schwanger.
Johanna praktiziert nicht nur seit Jahren Ashtanga bis in die zweite Serie, sie ist auch Ärztin.
Wir Inhaber von YOJO Yoga sind als Männer nicht gerade prädestiniert fachlich sinnvoll etwas zum Thema Yoga in der Schwangerschaft beizutragen.
Wir haben beide keine Kinder, sodass noch nicht einmal das gefährliche Halbwissen einer Co-Schwangerschaft zum Tragen kommen konnte.
Vielleicht auch besser so.
Wir haben gar nicht erst versucht sinnvolle/ unsinnige Ratschläge auf einem Gebiet zu erteilen, von dem wir keine Ahnung hatten.
ABER!
Wir, in diesem Fall Holger, denn er kennt Johanna und ihre Praxis als ihr Lehrer besser ( ganz im Sinne des klassischen Lehrens im Yoga haben auch unsere Schüler zu dem ein oder anderen Lehrer eine engere Bindung und das ist auch gut so) hat Johanna immer wieder in ihrer Praxis hinterfragt und sie ermuntert ganz genau auf sich zu hören. Sorry Johanna, ich kann mir denken, dass war im Anfang etwas nervig.
Wobei Johanna wusste, das konnte man jedem Moment sehen, genau was sie tat.
Wie heißt es so schön Schwangerschaft ist keine Krankheit.
Genau nach dem Motto hat Johanna bei uns geübt.
Ich gebe zu, von außen betrachtet schienen viele Asanas die Johanna auch hochschwanger noch ausführte speziell um das mal vorsichtig auszudrücken.
Im Laufe der Schwangerschaft passte sie ihre Praxis immer wieder ganz entspannt ihrem sich verändernden Körper an und es war einfach der Wahnsinn zu sehen, dass sie noch am Tage des errechneten Geburtstermins (2 Tage später kam dann ihre Tochter gesund und munter zur Welt) Vrschikasana ausführte
Ich weiß, das gepostete Bild wird für eine Menge Diskussion sorgen, auch wenn man ihren Babybauch nicht sieht.
Ich zeige dieses Bild um Euch Mut zu machen immer Euer eigener Yogi zu sein und immer liebevoll auf Euch selbst zu hören.
Dann wird Eure Yogapraxis in jeder Lebenssituation angemessen sein, egal wie es für den außenstehenden Betrachter aussieht.
So und nun kommt Johanna selbst zu Wort.
Johanna:
Ich übe schon seit einigen Jahren Ashtanga Yoga und habe mittlerweile eine regelmäßige, wenn auch nicht tägliche Praxis. Als ich im letzten Frühling schwanger geworden bin habe ich mich bald gefragt, wie und ob ich weiter üben kann. Während Yoga generell während der Schwangerschaft empfohlen wird unterscheidet sich Ashtanga Yoga doch sehr von Schwangerschaftsyoga. Ich habe mich nach vielem Überlegen und Gesprächen mit meinem Partner, Holger und meiner Gynäkologin entschieden meine Praxis erstmal fortzusetzen und es auf mich zukommen zu lassen wie und wie lange es geht.
Geändert habe ich am Anfang meine Achtsamkeit und die Intention mit der ich geübt habe. Der Focus lag immer auf meinem Baby. Pauschal weggelassen hab ich erstmal nichts, sondern habe mich von meinem „Bauchgefühl“ leiten lassen. Die Praxis war von Tag 1 an anders: zuerst nur durch den veränderten Focus, später haben sich dann die Positionen verändert, manche musste ich weglassen, andere verändern, manches ist neu dazugekommen. Erstaunlicherweise gingen manche Asanas aber auch leichter als vorher und das nicht nur durch das mehr an Flexibilität. Geturnt habe ich bis zum Schluss und bis zum Schluss habe ich meine Praxis sehr genossen.
Das Highlight meiner „schwangeren Praxis“ waren die ersten Kindsbewegungen, die ich tatsächlich beim Yoga in Supta vajrasana gespürt habe und die Erfahrung, dass wir zu zweit stärker als ich allein waren: je mehr schwanger und je größer meine Tochter wurde, desto schöner wurden meine Handstände, die ich vorher nicht besonders gut konnte.
Insgesamt bin ich mit meiner Yoga Praxis fit, glücklich und gesund durch meine Schwangerschaft gekommen und ich bin sehr froh, dass Holger und Det mir die Gelegenheit gegeben haben bei Ihnen zu üben.
Danke liebe Johanna für das teilen Eiern Erfahrung.
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